Die rätselhaften Nuraghen Sardiniens – Steinriesen einer fast vergessenen Kultur

Die rätselhaften Nuraghen Sardiniens – Steinriesen einer fast vergessenen Kultur Wer durch Sardinien reist, stolpert früher oder später über sie: die Nuraghen. Oder besser gesagt – man fährt dran vorbei, steigt aus, läuft drumherum und fragt sich, wie Menschen vor mehr als 3.500 Jahren solche massiven Türme aus Stein aufeinanderschichten konnten. Diese prähistorischen Bauten tauchen überall auf der Insel auf. Tausende. Als hätte jemand ein gigantisches Brettspiel über die Landschaft verstreut. Was genau sind Nuraghen? Die kurzen Fakten zuerst: Nuraghen sind kegelförmige Steintürme, errichtet aus großen, oft unbehauenen Felsbrocken. Ihre Ursprünge reichen bis ins 2. Jahrtausend v. Chr. – Bronzezeit. Die Architektur wirkt erstaunlich fortschrittlich: Kuppelartige Innenräume, verschachtelte Kammern, spiralförmige Treppen. Ohne einen Tropfen Mörtel. Bis heute weiß man nicht sicher, welchem Zweck sie dienten. Tempel? Festungen? Treffpunkte? Vielleicht alles gleichzeitig oder je nach Ort...

Steckbrief: Alghero – Infos, Tipps, Zahlen


Steckbrief: Alghero – Infos, Tipps, Zahlen

Alghero. Klingt schon nach Mittelmeer. Tatsächlich liegt die Stadt an der Nordwestküste Sardiniens, direkt am Golf von Alghero. Und sie ist nicht irgendein Küstenort: rund 43.000 Menschen leben hier, offiziell Teil der Provinz Sassari. Wer Italien (Die wichtigsten Städte in Norditalien) kennt, merkt schnell – Alghero ist ein Sonderfall. Katalanische Einflüsse mischen sich mit sardischer Lebensart. Das sieht man an den Straßenschildern (zweisprachig: Italienisch und Katalanisch), hört es im Dialekt und schmeckt es im Essen.


Kurzer Überblick

  • Einwohnerzahl: ca. 43.000

  • Lage: Nordwestküste Sardiniens, Region Sardinien, Provinz Sassari

  • Fläche: knapp 225 km²

  • Höhe: 7 m über dem Meeresspiegel

  • Sprachen: Italienisch, Algherese (katalanischer Dialekt)

  • Flughafen: Alghero-Fertilia (ca. 10 km außerhalb)


Geschichte in Schlaglichtern

Alghero wurde im 12. Jahrhundert gegründet, zunächst von den Genuesen. 1354 übernahmen die Katalanen – und die prägten die Stadt über Jahrhunderte. Bis heute nennen viele Alghero „Barceloneta“ (kleines Barcelona). Das erklärt, warum Straßennamen wie „Carrer“ auftauchen und warum die Altstadt sich eher nach Spanien anfühlt als nach Italien.

Im 16. Jahrhundert musste sich Alghero mehrfach gegen Angriffe der Sarazenen und Piraten wehren. Daher die massiven Stadtmauern und Bastionen, die noch immer stehen. Später kam die Savoyer-Zeit, dann das vereinigte Italien.


Altstadt und Architektur

Die Altstadt ist das Herzstück. Kopfsteinpflaster, enge Gassen, Torbögen. Abends herrscht hier ein ganz eigenes Tempo. Touristen flanieren, Kinder spielen Fußball an der Bastion, ältere Männer sitzen auf Plastikstühlen vor den Häusern.

Sehenswerte Orte:

  • Cattedrale di Santa Maria: gotisch-katalanische Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert.

  • Torre di Porta Terra: einst Stadttor, heute kleiner Aussichtspunkt.

  • Bastioni Marco Polo: Spazierweg entlang der Mauern mit Blick aufs Meer.

Das Ganze wirkt nicht wie ein Museum, sondern wie ein lebendiges Quartier. Ja, manchmal voll – aber nie komplett überinszeniert.


Strände rund um Alghero

Direkt in der Stadt: Spiaggia del Lido di San Giovanni. Lang, feinsandig, aber auch beliebt bei Familien – also schnell voll.

Weniger überlaufen:

  • Maria Pia (mit Pinienwald im Rücken)

  • Le Bombarde (glasklares Wasser, beliebt bei Jugendlichen)

  • Lazzaretto (kleinere Buchten, Kies und Sand gemischt)

  • Mugoni (in einer Bucht, windgeschützt, ruhiger)

Alle Strände sind innerhalb von 15–25 Minuten erreichbar. Tipp: Mietfahrrad oder Roller lohnt sich, der Bus fährt nicht immer zuverlässig.


Essen und Trinken

Hier trifft Sardinien auf Katalonien. Ein Beispiel: Aragosta alla catalana – Hummer mit Tomaten und Zwiebeln, kalt serviert. Typisch für Feste und Feiern.

Weitere Spezialitäten:

  • Paella algherese – mit Meeresfrüchten, klarer Hinweis auf die katalanische Küche.

  • Bottarga di muggine (Fischrogen, fein gerieben über Pasta).

  • Seadas (frittierte Teigtaschen mit Käse und Honig, süß-salzig zugleich).

Wein? Ja bitte: Cannonau, Vermentino di Sardegna und der lokale Cagnulari passen perfekt zum Essen.


Natur und Umgebung

Nur wenige Kilometer nördlich liegt der Parco Naturale Regionale di Porto Conte. Über 5.000 Hektar geschützte Fläche. Steilküsten, Macchia, seltene Vogelarten.

Dort auch die Grotta di Nettuno: Tropfsteinhöhle am Capo Caccia. Zugang entweder per Boot ab Alghero oder über die berühmte „Escala del Cabirol“ – eine Treppe mit 654 Stufen. Runter geht’s schnell, rauf dauert. Aber: lohnt sich.


Klima und beste Reisezeit

Alghero hat mediterranes Klima. Sommer heiß und trocken, Winter mild.

  • Durchschnitt Juli/August: 29 °C tagsüber, 20 °C nachts.

  • Meerestemperatur: bis zu 25 °C im August.

  • Regenreichste Monate: November und Dezember.

Beste Reisezeit? Mai bis Juni (noch nicht so voll, aber warm). September bis Oktober ist auch top – Meer angenehm, weniger Trubel.


Verkehr und Anreise

  • Flughafen Alghero-Fertilia (AHO): Direktflüge aus Deutschland, Österreich, Schweiz (meist saisonal).

  • Busse: verbinden Flughafen mit Stadtzentrum (ca. 30 Min).

  • Auto: für Ausflüge fast Pflicht. Ohne Mietwagen wird’s schwierig, vor allem abseits der Küste.

  • Zug: kleine Regionalverbindung Richtung Sassari. Mehr nicht.


Zahlen & Fakten am Rande

  • Postleitzahl: 07041

  • Vorwahl: +39 079

  • Partnerstädte: Tarragona (Spanien), Palma de Mallorca, Carcassonne (Frankreich).

  • Universität: Nebencampus der Universität Sassari.

  • Wirtschaft: Tourismus, Fischerei, Landwirtschaft (Wein, Oliven, Artischocken).


Tipps aus der Praxis

  • Altstadt abends: früh hingehen, um noch Platz in den Restaurants zu bekommen.

  • Sprache: Englisch klappt, aber ein paar Brocken Italienisch oder Katalanisch öffnen Türen.

  • Preise: niedriger als auf dem italienischen Festland, aber im Sommer ziehen die Kosten an.

  • Mobilität: Fahrradverleih ist günstig, aber Achtung – Straßen sind nicht immer fahrradfreundlich.

  • Sonnenuntergang: unbedingt von den Bastionen schauen. Keine Reservierung nötig, einfach hinsetzen.


FAQ

Wie lange sollte man in Alghero bleiben?
Mindestens 3 Tage, besser 5–7, wenn man Strände und Ausflüge kombinieren will.

Braucht man ein Auto?
Ja, wenn man Strände und Umgebung flexibel erkunden möchte. Innerhalb der Stadt geht’s auch ohne.

Ist Alghero teuer?
Mittel. Günstiger als Costa Smeralda, aber im Sommer kein Schnäppchen.

Kann man Alghero im Winter besuchen?
Ja, aber viele Hotels und Restaurants schließen. Wetter mild, aber baden geht kaum.

Welche Tagesausflüge sind empfehlenswert?
Bosa (bunte Häuser, ca. 1 Std Fahrt) und Stintino (Strand La Pelosa).


Labels

Alghero, Sardinien, Reisetipps, Strände, Sehenswürdigkeiten, Essen, Italienurlaub, Katalanisch, Kultur, Mittelmeer, Reiseplanung


Meta-Beschreibung

Steckbrief Alghero: Fakten, Sehenswürdigkeiten, Strände, Klima und Tipps für den Sardinien-Urlaub. Infos zu Geschichte, Essen, Anreise und Umgebung – kompakt und detailliert.





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