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Salvatore und die Grüße aus San Pantaleo: Wenn Freundschaft und Zufall zusammenpassen

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Salvatore und die Grüße aus San Pantaleo: Wenn Freundschaft und Zufall zusammenpassen Mein Freund Salvatore aus Karlsruhe macht gerade Urlaub auf Sardinien und schickt mir hin und wieder Fotos per WhatsApp. Heute kam eines aus San Pantaleo in der Nähe von Olbia . Der Zufall hat ihn dorthin geführt – oder vielleicht auch nicht, wer weiß das schon. Ja, seine Fotos sind … sagen wir mal: nicht immer preisverdächtig. Schiefer Horizont, Finger halb im Bild, das Übliche. Aber egal. Allein, dass er an mich gedacht hat und mir die Bilder geschickt hat – das zählt. Und das ist mir hier eine Erwähnung wert. Danke, Salva – für die Fotos. Und für fünfzig Jahre Freundschaft, die jedes Bild heller macht, egal, wie verwackelt es ist. San Pantaleo (Sardinien) San Pantaleo liegt in den Hügeln der Gallura, im Nordosten Sardiniens – rund 20 Minuten von Olbia und keine zehn Kilometer von der berühmten Costa Smeralda entfernt. Das Dorf gehört zur Gemeinde Arzachena, zählt knapp 1000 Einwohner und lieg...

Die sardische Musiktradition: Von den launischen Klängen der Launeddas bis zu modernen Einflüssen

Die sardische Musiktradition: Von den launischen Klängen der Launeddas bis zu modernen Einflüssen Alte Töne, lebendige Insel Sardinien klingt anders. Wer einmal durch die engen Gassen eines kleinen Dorfs auf der Insel gelaufen ist, weiß, was gemeint ist: Aus einem Fenster dringen sanfte Melodien, vielleicht ein kehliger Gesang, irgendwo hört man ein Instrument, das klingt wie eine Mischung aus Flöte, Dudelsack und etwas, das man nicht ganz greifen kann. Das ist sie – die Launeddas , das Herzstück der sardischen Musiktradition. Die Launeddas – ein Instrument mit Charakter Drei Rohrblätter, ein Musiker, kein Ende. So könnte man die Launeddas beschreiben. Sie besteht aus drei Röhren: zwei, die Melodie spielen, und eine, die den Bordunton hält – also das konstante Grundbrummen, das die Musik trägt. Der Spieler nutzt eine spezielle Atemtechnik, die sogenannte Zirkularatmung . Damit kann er ohne Unterbrechung blasen. Minutenlang. Stundenlang, theoretisch. Das Ergebnis? Eine Musik, di...

Steckbrief: Alghero – Infos, Tipps, Zahlen

Steckbrief: Alghero – Infos, Tipps, Zahlen Alghero. Klingt schon nach Mittelmeer. Tatsächlich liegt die Stadt an der Nordwestküste Sardiniens, direkt am Golf von Alghero. Und sie ist nicht irgendein Küstenort: rund 43.000 Menschen leben hier, offiziell Teil der Provinz Sassari . Wer Italien ( Die wichtigsten Städte in Norditalien ) kennt, merkt schnell – Alghero ist ein Sonderfall. Katalanische Einflüsse mischen sich mit sardischer Lebensart. Das sieht man an den Straßenschildern (zweisprachig: Italienisch und Katalanisch), hört es im Dialekt und schmeckt es im Essen. Kurzer Überblick Einwohnerzahl: ca. 43.000 Lage: Nordwestküste Sardiniens, Region Sardinien, Provinz Sassari Fläche: knapp 225 km² Höhe: 7 m über dem Meeresspiegel Sprachen: Italienisch, Algherese (katalanischer Dialekt) Flughafen: Alghero-Fertilia (ca. 10 km außerhalb) Geschichte in Schlaglichtern Alghero wurde im 12. Jahrhundert gegründet, zunächst von den Genuesen. 1354 übernahmen die K...

Sardinien Flagge – Bedeutung der „Vier Mohren“

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  Sardinien Flagge – Bedeutung der „Vier Mohren“ Mein Kumpel Giovanni hat mir letztens ein Foto vom Strand Torre Grande geschickt. Sonne pur, kaum Leute, das Meer so ruhig, dass man sofort reinspringen möchte. Auf dem Bild hat er sein Strandtuch – und darauf prangte die Flagge von Sardinien. Vier Köpfe, rotes Kreuz, weiße Fläche. Auffällig, fast schon streng. Aber was steckt hinter diesem Symbol? Giovanni mit seiner sardischen Flagge. Sardinien Flagge Ursprung: Woher kommt das Symbol? Die sardische Flagge wird oft „I Quattro Mori“ genannt – die vier Mohren. Ihr Ursprung ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sicher ist: Das rote Kreuz symbolisiert das Kreuz von Sankt Georg , ein christliches Siegeszeichen im Mittelalter. Die Köpfe stehen in Verbindung mit den Kämpfen gegen die Mauren, die damals große Teile Spaniens und des Mittelmeerraums kontrollierten. Eine weitere Theorie sieht die Wurzeln in der Herrschaft der Krone von Aragón , die Sardinien ab dem 14. Jahrhundert regi...

Die vergessenen Handwerkskünste Sardiniens: Traditionen, die vom Aussterben bedroht sind

  Die vergessenen Handwerkskünste Sardiniens: Traditionen, die vom Aussterben bedroht sind Ein tiefer Einblick in alte Handwerkstechniken wie Teppichweberei, Korbflechten oder Schmiedekunst   Wer Sardinien besucht, nimmt zunächst das Offensichtliche wahr: die rauen Küsten, die sanften Hügel, die herbe Schönheit des Macchia-Gestrüpps und das türkisfarbene Meer, das sich in den Buchten sammelt wie flüssiger Himmel. Doch hinter dieser landschaftlichen Pracht verbirgt sich ein kultureller Schatz, der weniger sichtbar, dafür umso wertvoller ist – ein Schatz, der zu verschwinden droht: die traditionellen Handwerkskünste der Insel. Ein Kulturerbe in Gefahr Inmitten von Urbanisierung, Tourismus und Globalisierung drohen jahrhundertealte Techniken, die über Generationen hinweg mündlich überliefert wurden, für immer zu verschwinden. Ob es sich um das feine Weben sardischer Teppiche, das kunstvolle Flechten von Körben oder die archaische Schmiedekunst handelt – viele dieser Fertigkei...