Salvatore und die Grüße aus San Pantaleo: Wenn Freundschaft und Zufall zusammenpassen
Salvatore und die Grüße aus San Pantaleo: Wenn Freundschaft und Zufall zusammenpassen
Mein Freund Salvatore aus Karlsruhe macht gerade Urlaub auf Sardinien und schickt mir hin und wieder Fotos per WhatsApp. Heute kam eines aus San Pantaleo in der Nähe von Olbia. Der Zufall hat ihn dorthin geführt – oder vielleicht auch nicht, wer weiß das schon.
Ja, seine Fotos sind … sagen wir mal: nicht immer preisverdächtig. Schiefer Horizont, Finger halb im Bild, das Übliche. Aber egal. Allein, dass er an mich gedacht hat und mir die Bilder geschickt hat – das zählt. Und das ist mir hier eine Erwähnung wert.
Danke, Salva – für die Fotos. Und für fünfzig Jahre Freundschaft, die jedes Bild heller macht, egal, wie verwackelt es ist.
San Pantaleo (Sardinien)
San Pantaleo liegt in den Hügeln der Gallura, im Nordosten Sardiniens – rund 20 Minuten von Olbia und keine zehn Kilometer von der berühmten Costa Smeralda entfernt. Das Dorf gehört zur Gemeinde Arzachena, zählt knapp 1000 Einwohner und liegt auf etwa 300 Metern Höhe.
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Was San Pantaleo besonders macht? Es ist kein Retortenort am Meer, sondern ein echtes sardisches Dorf mit Leben, Rhythmus und Charakter. Die Granitfelsen rundherum wirken fast wie aus einer Filmkulisse – teils weich gerundet, teils schroff. Wenn abends die Sonne sinkt, leuchten sie orange-rosa. Das sieht man, und man merkt sofort: Hier ist das Sardinien, das viele suchen, aber nur wenige finden.
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Der Strand von Porto Cervo. Foto: Salvatore M. |
Atmosphäre & Alltag
San Pantaleo ist klein, aber nicht verschlafen. Morgens sitzen Einheimische und Zugezogene (eine bunte Mischung aus Künstlern, Handwerkern, Auswanderern) auf der Piazza vor der Bar. Espresso, Croissant, ein bisschen Dorftratsch. Donnerstags ist Markttag – und der ist berühmt. Nicht nur wegen der bunten Stände, sondern wegen des Gefühls. Es riecht nach Leder, Lavendel, Ziegenkäse, nach Meer und Staub.
Abends dann Aperitivo. Kein Chichi, kein Dresscode. Einfach Leute, Stimmen, Musik. Die Dorfkinder rennen um die Kirche, Hunde liegen unter den Stühlen. Das Leben spielt sich hier noch auf der Straße ab – selten geworden.
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Architektur & Umgebung
Die Häuser in San Pantaleo sind traditionell aus Granit gebaut, viele liebevoll restauriert. Das Ortsbild wirkt wie eingefroren in einer anderen Zeit, aber nicht museal. Wer durch die engen Gassen läuft, hört vielleicht eine Gitarre, sieht einen Maler im Schatten sitzen oder ein altes Fiat 500 Cabrio vorbeiknattern.
Rund um das Dorf liegen bizarre Felsformationen, die Namen wie „Le Rocce di San Pantaleo“ tragen. Wanderfreunde kommen hier auf ihre Kosten, aber auch wer einfach nur durchatmen will. In 15 Minuten ist man an den Stränden von Portisco oder Liscia Ruja – türkisblaues Wasser inklusive.
Kunst, Handwerk & Leben
Seit den 1980ern hat sich in San Pantaleo eine kleine Kunstszene entwickelt. Töpfer, Schmuckdesigner, Maler – viele stammen aus Italien, Deutschland, Frankreich. Trotzdem bleibt der Ort authentisch. Kein Künstlerviertel zum Anschauen, sondern eines zum Leben.
In den kleinen Galerien gibt es handgemachte Keramik, Naturmaterialien, Schmuck aus Silber und Korallen. Vieles wirkt unaufgeregt, ehrlich, erdig. Genau das passt hierher.
Persönliche Eindrücke
Ich war das erste Mal in San Pantaleo an einem heißen Augustnachmittag. Zu heiß eigentlich, um durch Gassen zu laufen. Aber dann kam dieser Wind, leicht salzig, von der Küste herauf. Und plötzlich roch alles nach Sommer, nach Stein und Meer.
Man sitzt auf der Piazza, hört Gläser klirren, irgendwo ein Saxophon. Und man denkt: Das hier ist Sardinien ohne Filter. Keine Inszenierung, kein „Instagram-Dorf“. Einfach ein Ort, an dem Menschen leben – und nicht nur Urlaub machen.
Wenn ich wiederkomme (und das werde ich), dann wahrscheinlich an einem Donnerstag. Wegen des Marktes, klar. Aber eigentlich, um einfach wieder ein paar Stunden hier zu sein.
FAQ – San Pantaleo
Wo liegt San Pantaleo genau?
San Pantaleo liegt im Nordosten Sardiniens, etwa 20 km von Olbia und 5–10 km von der Costa Smeralda entfernt.
Wie kommt man hin?
Am einfachsten mit dem Mietwagen. Vom Flughafen Olbia dauert es rund 25 Minuten. Auch Busse fahren, aber eher unregelmäßig.
Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Besuch?
Mai, Juni und September sind perfekt – warm, aber nicht überlaufen. Im Hochsommer kann es recht voll werden, vor allem donnerstags (Markttag).
Gibt es Unterkünfte im Ort?
Ja, einige charmante Bed & Breakfasts, kleine Boutiquehotels und Ferienhäuser. Viele sind im sardischen Stil gehalten, oft mit Blick auf die Berge.
Wie ist das Essen dort?
Rustikal, ehrlich, lecker. Viele Lokale bieten sardische Küche mit regionalen Produkten: Porceddu, hausgemachte Pasta, Pecorino, Cannonau-Wein.
Ist San Pantaleo familienfreundlich?
Definitiv. Kinder laufen frei auf der Piazza herum, die Atmosphäre ist entspannt und sicher.
Kann man dort wandern?
Ja, rund um San Pantaleo gibt es tolle Routen mit Aussicht auf die Granitberge und das Meer. Besonders schön: der Weg Richtung Monte Cugnana.
Wie ist das Leben im Winter?
Ruhiger, klar. Viele Bars machen zu, aber das Dorf bleibt lebendig. Wer Stille sucht, findet sie hier.
Labels:
San Pantaleo, Sardinien, Reisetipps, Italien, Costa Smeralda, Dorfleben, Urlaub, Kunst, Handwerk, Reiseblog
Meta-Beschreibung:
San Pantaleo auf Sardinien – ein echtes sardisches Dorf zwischen Bergen und Meer. Kunst, Märkte, Granitfelsen und ehrliches Leben: ein Ort mit Charakter, fernab des Massentourismus.