Camping auf Sardinien – Tipps, Tricks & Ratschläge

Camping auf Sardinien – Tipps, Tricks & ehrliche Ratschläge

Sardinien ist kein Ziel, das man „mal eben“ abhakt. Die Insel hat eine wilde, ungeschliffene Art, die einen schnell in den Bann zieht – vor allem, wenn man mit Zelt, Van oder Camper unterwegs ist. Wer einmal den salzigen Geruch des Mittelmeers beim Aufwachen riecht, weiß, was Freiheit bedeutet. Aber Romantik hin oder her: Camping auf Sardinien braucht ein bisschen Vorbereitung, ein bisschen Realismus – und eine Portion Gelassenheit.


1. Wildcampen: Zwischen Freiheit und Regeln

Das große Thema zuerst: Wildcampen. Offiziell ist es auf Sardinien verboten. Punkt.
Aber: In der Praxis wird vieles geduldet, solange man respektvoll bleibt. Das heißt: nicht mitten am Strand stehen, kein Müll, kein Lagerfeuer, keine Party. Wenn man sich ruhig verhält und nicht auffällt, interessiert sich oft niemand für den kleinen Van am Straßenrand. Trotzdem: Gerade in der Hochsaison (Juli/August) sind Polizei und Ranger unterwegs – dann lieber auf einen kleinen Campingplatz ausweichen.

Tipp aus Erfahrung: Auf Park4Night oder Campercontact findet man viele abgelegene Spots, die halb-offiziell genutzt werden. Morgens früh losfahren, abends spät ankommen – das funktioniert meist gut.


2. Die besten Reisezeiten

Mai, Juni und September sind ideal. Das Meer ist warm genug, die Sonne kräftig, aber nicht gnadenlos. Und: die Insel ist noch nicht überlaufen.
Im Hochsommer wird’s heiß – wirklich heiß. 38 Grad im Schatten sind keine Seltenheit. Da hilft nur: Siesta, Schatten, Meer.


3. Wasser, Strom, Vorräte – praktische Basics

Wasser ist auf Sardinien Gold wert. Die meisten Tankstellen haben Wasserhähne, manche Campingplätze bieten gegen eine kleine Gebühr Frischwasser an.
Tipp: Eine faltbare 10-Liter-Kanister und ein Trichter sind echte Lebensretter.
Strom? Fast alle Campingplätze haben Steckdosen, aber wer autark stehen will, sollte über Solar nachdenken. Die Sonne liefert zuverlässig.

Vorräte kann man gut in größeren Supermärkten (z. B. Conad, Eurospin, MD) kaufen. Frisches Obst und Gemüse bekommt man oft direkt an der Straße – günstiger und meist besser als im Laden.


4. Straßen & Verkehr

Die Straßen sind… sagen wir: abwechslungsreich. Manche sind top asphaltiert, andere eher Mondlandschaft. In den Bergen windet sich die Straße in engen Kurven, oft mit spektakulärem Ausblick (und gelegentlich Ziegen auf der Fahrbahn).
Plane mehr Zeit ein, als das Navi sagt. Und fahr lieber defensiv – besonders in Küstennähe oder bei Dunkelheit.


5. Campingplätze & Stellplätze

Sardinien hat viele kleine, familiäre Plätze – von einfachen Wiesen direkt am Meer bis zu komfortablen Anlagen mit Restaurant und Pool.
Ein paar gute Beispiele:

  • Camping Is Arenas (bei Oristano): schattig, ruhig, direkt hinter den Dünen.

  • Camping Capo Ferrato (Costa Rei): familiär geführt, sauber, gutes Essen.

  • Area Sosta Camper Porto Pollo: beliebt bei Kitesurfern, traumhafte Lage.

Reservieren? In der Hauptsaison: ja. Außerhalb: eher nicht nötig.


6. Persönliche Einblicke

Ich habe auf Sardinien mehr gelernt als auf manchem Roadtrip quer durch Europa:
Dass man nicht alles planen muss. Dass kalte Duschen bei 30 Grad gar nicht so schlimm sind. Und dass ein Abendessen aus Brot, Oliven und Tomaten manchmal das beste Drei-Gänge-Menü ist.
Sardinien hat Ecken, die nach Abenteuer riechen. Aber auch solche, die einfach nur Ruhe ausstrahlen. Wenn man die Insel langsam entdeckt, merkt man: Sie zeigt sich nur denen, die bleiben – oder zumindest öfter zurückkehren.


FAQ – Camping auf Sardinien

Kann man auf Sardinien wildcampen?
Offiziell nicht. In der Nebensaison oder an abgelegenen Orten wird es manchmal toleriert – aber immer mit Respekt und Diskretion.

Braucht man einen Adapter für Strom?
Meist nicht. Auf vielen Campingplätzen passen Schuko-Stecker, aber ein CEE-Adapter schadet nie.

Wie teuer sind Campingplätze?
Zwischen 15 und 45 Euro pro Nacht, je nach Ausstattung und Saison. In der Nebensaison oft deutlich günstiger.

Gibt es Mücken?
Oh ja. Vor allem abends in Küstennähe. Mückenspray (und Moskitonetz) sind Pflicht.

Ist Sardinien sicher?
Ja. Taschendiebstähle sind selten, Vandalismus ebenfalls. Trotzdem: Wertsachen nicht sichtbar im Auto lassen.

Wie ist das mit Gasnachschub?
Deutsche Gasflaschen passen oft nicht. Am besten Adapter oder italienische Flasche vor Ort besorgen.

Kann man Trinkwasser aus dem Hahn nehmen?
Nicht überall. Auf Campingplätzen meist ja, an Straßenhähnen lieber prüfen (oft steht „non potabile“ = kein Trinkwasser).

Welche Orte sollte man nicht verpassen?

  • Golfo di Orosei (Traumküste mit einsamen Buchten)

  • Capo Testa (rau, felsig, wunderschön)

  • La Maddalena (mit der Fähre erreichbar – lohnt sich!)

  • Gennargentu-Gebirge (für Wanderer)


Meta-Beschreibung:
Camping auf Sardinien – ehrliche Tipps, Tricks und persönliche Erfahrungen. Alles über Wildcampen, Stellplätze, Reisezeiten, Ausstattung und realistische Ratschläge für Camper und Vanlifers.

Labels:
Sardinien, Camping, Vanlife, Italien, Reisetipps, Outdoor, Roadtrip, Erfahrungsbericht, FAQ, Mittelmeer






Unterkünfte/ Hotels/ Übernachtungen/ Flüge

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sizilien und Sardinien – Ein umfassender Reiseführer für Ihren perfekten Urlaub

Giovanni Putzolu: Zwischen Karlsruhe und Sedilo - Eine sardische Geschichte in Deutschland

Die Blauen Zonen: Orte außergewöhnlicher Langlebigkeit